Helmut Lauschke — библиография
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Произведения
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Stra?en der Tr?nen Helmut Lauschke
Es ist die Geduld, die uns alt aussehen l?sst, dass wir unsere Kindheit regelrecht vergessen, ich meine verloren haben. Ich sehe dem Gesicht an, dass es in den Wochen des Krieges viel ?lter geworden ist durch den fehlenden Schlaf und die ?ngste und Tr?ume, von einer Granate zerrissen zu werden und aus dem Fenster des achten Stockwerks zu fallen. Das Gemeine ist, dass wir den ?ngsten und Tr?umen hilflos ausgeliefert sind und der Krieg mit uns macht, ohne auf unsere Kindheit R?cksicht zu nehmen, die wir doch den Schlaf bitter brauchen. Und das bl?de Gesichtszucken mit den Zeichen der Angst und Hilflosigkeit endlich aufh?rt. Ich denke, dass…
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Weiter geht's Helmut Lauschke
Da auf die Menschheit die ?berlieferte Weisheit mit all ihrem Wissen gerichtet ist, steigert sich die Seinsproblematik in der Erhebung einer Exponentialfunktion. Die mit dieser Weisheit ?berlieferte Ethik zeigt dagegen keine Grenzwerte auf, die sich auf das gegenw?rtige Tun und Schaffen beziehen und sie umfahren und 'einz?unen'. Die Sicherheitszone des Seins ist nicht deutlich markiert, um die apokalyptischen Auswirkungen zu vermeiden. Die Normen von 'Gut' und 'Schlecht' sind nicht klar gezeichnet. Die moderne Technologie muss von den Axiomen der Ethik noch erfasst und begriffen werden. Es ist die Relativit?t der geistig-inneren und der…
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Sophon // Vom Bild des Menschen Helmut Lauschke
Mit der Evolution der Subjektivit?t tritt ein heterogenes Aktionsprinzip in die Natur, als w?re ein Unterschied nicht nur unter den Arten, sondern auch im Grad des Bewusstseins, das dem Prinzip untersteht. Eine Alternative ist, dass Geist und Seele beim Eintritt der passenden Stoffe aus der Natur selbst hervorgehen. Diese Eigenschaft ist in ihrer Herkunft an die Nichttranszendenz gekoppelt. Das subjektive Streben geht ?ber endlose Wege, um das Emportauchende zu erkennen und aus dem Dunkel des Nichtwissens in die Helligkeit der ersten Erfahrung in seiner An- und Durchsichtigkeit zu heben. Es ist damit zu rechnen, dass neue…
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Der Mensch Helmut Lauschke
Die junge Frau hatte sich das Kleid ?ber die leere Schulter gezogen. Es dr?ngte sie, den Gipsraum zu verlassen, und hielt die T?rklinke mit der linken Hand gefasst. Dr. Ferdinand hatte seine Eintragung in den Gesundheitspass gemacht, ihr den Monat der n?chsten Nachuntersuchung gesagt und in den Pass geschrieben. Sie nahm den Pass, ?ffnete die T?r und ging, weil sie sich von diesem Arzt, der ihr das Leben abgeschnitten hatte, nicht l?nger aufhalten lassen wollte. Dr. Ferdinand lie? sie gehen, unterlie? jedes weitere Wort, das ihr Geh?r nicht mehr gefunden h?tte, setzte sich ersch?pft f?r einige Augenblicke auf die Liege im Gipsraum, war…
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Was zerfallen und zerflie?en wird Helmut Lauschke
Frischer Tau liegt in der Stille. S?? tropft Hoffnung in den Kelch der Sehnsucht. Nach erlebter Nacht unter dem Scheunendach verschwindet das Rascheln mit Sonnenaufgang. H?hen und Tiefen hat der Traum zusammengefasst zu Bildern und Ch?ren unter den D?chern der Menschheit und ihrer Tempel und Kathedralen. Zu Fu? f?hrt der Pfad an Wiesen vorbei, auf denen im tauigen Frieden die K?he liegen und im Wiederk?uen mit halboffenen Augen in den Tag blicken. So ist, was bleibt, der Tag mit seinen Sorgen, Was bleiben soll, ist das Hoffen durch den Morgen hin zu jenem Tag, der die Befreiung bringt. Du l?sst das Herz vibrieren, dessen Fasern zu dir…
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Klaus Mehring - ein zerbrochenes Leben Helmut Lauschke
Es war in Lublin, wo ich einem Erschie?ungskommando zugeteilt wurde. Einige hundert Menschen, es waren M?nner aller Altersgruppen, hoben etwa einen Kilometer von der Stra?e entfernt ein Massengrab aus. Weniger als hundert Meter weiter standen Hunderte von alten und jungen Frauen, die jungen Frauen mit ihren Kindern. Sie alle sollten erschossen werden. Ich fragte den Kommandeur, was das f?r Menschen sind und warum sie erschossen werden sollen. Der Kommandeur, ein junger, bissiger Sturmf?hrer des SS-Wachbataillons, schrie mich an, dass ich nicht zu fragen, sondern seine Befehle auszuf?hren habe. Die M?tter mit ihren Kindern schauten voller…
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Vorsatz - Nachsatz Helmut Lauschke
Arische B?rger hatten alles J?dische zu meiden. Sie durften sich nicht auf offener Stra?e mit ihnen unterhalten, sie weder in ihre H?user einladen noch von ihnen eingeladen werden. Den Juden wurden die privaten Fahrzeuge mit Wagenpapieren und F?hrerschein abgenommen. Sie wurden Fu?g?nger, die vom B?rgersteig wegtraten, wenn ein Deutscher in Uniform entgegenkam, egal ob es ein alter, gehbehinderter Mann am Kr?ckstock oder eine Mutter mit ihren Kindern war, die an beiden H?nden ihre Taschen trug. Es war ein trauriger Anblick, wenn Eckhard Hieronymus mit Frau und Kindern oder allein durch die Stra?en ging und in die Augen der Angst und…
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Sprache der Zeit Helmut Lauschke
Gib dein Augenmerk dem Menschen, der Hingabe, der Liebe und letztlich der Bescheidenheit. Du runzelst die Stirn und schweigst, dann nach einer l?ngeren Weile sagst du, dass du so einen Menschen nicht kennst beziehungsweise so einen Menschen noch nicht getroffen hast. Auf die Frage, ob du nach einem solchen Menschen denn schon gesucht hast, sagst du mit leicht gesenktem Blick, dass das Suchen sowieso meist erfolglos ist. Der Weisheit letzter Schluss ist der, dass man es noch einmal versuchen solle und das ohne ein Vorurteil von rechts oder von links, denn es gibt das Wunder, das jedem Menschen entgegenkommt, der ohne die dr?ckende B?rde der…
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Fl?sterstimmen hinter der Pforte Helmut Lauschke
Das Bild des Menschen dieser Zeit ist verzerrt, gesplissen, verkantet, ruhelos verwildert ist das Bild. Die Sicht im ?berblick, die Ordnung, wer will sie finden unter all den Dingen unter dem gro?en Weltenschild? Wer will in der Dunkelheit die F?den aus den verstrickten B?ndern des gespannten Seinsgeflechts l?sen mit seinen Dichten des Guten und des B?sen, das sich durch die Zeiten in ihren G?ngen gegenl?ufig wellt und streckt? Was die Seele und den K?rper betrifft, die sich durchs Leben dehnen, unglaublich ist's, wie sich das eine oder beide unter den Lasten nach dem ?berleben sehnen. Weit sind die Asymptoten ausgelegt und laufen dem…
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Zwischen Anfang und Ende Helmut Lauschke
Es sind Aspekte der historischen, praktischen und k?mpferischen Art, die den Prozess, ein junger Arzt in einem gro?en Fl?chtlingslager zu sein, inhaltlich begr?ndeten und seinen aufopfernden Beitrag aus der Normbreite der Medizin im Arztsein hervorhob. Die genetische Grundlage hatten die Eltern gelegt, war doch der Vater Bj?rn Bar?din der hochmotivierte Professor f?r Neurologie und Psychiatrie und dazu ein tief veranlagter Humanist. Die Objektivit?t kommt in der kl?renden Subjektivit?t ans Licht. So ist es bei dem jungen Arzt Karl Ferdinand, der die Merkmale eines guten Arztes und engagierten Humanisten in einer Welt der Verworfenheit in…
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Gesichter zwischen Licht und Schatten Helmut Lauschke
Das Bild steckt noch im Rahmen: Ich greif nach deiner Hand, damit sie nicht erkaltet. Wir stehen vor der Wand, da wird der Tod verwaltet. Keiner kommt da lebend weg mit all dem Blut und Teufelsdreck. Ich rufe deinen Namen, dein Bild steckt noch im Rahmen mit den Lippen und den Augen. Ach g?b es doch den andern Morgen, als hier mit dem Rest zu stehn, den der Wind wird rasch verwehn. Ich geh zur?ck, was ich nicht will, denn im Zimmer ist's nun still. So denk ich mir Gesicht und Hand, mit dem Erlebten in dem Land sitz ich am Tisch mit deinem Brief, als ich dich mit Namen rief. Die Geschichten w?ren bunt, doch das Schiff, es liegt auf Grund,…
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Im Zwielicht der Gleichheit Helmut Lauschke
Es war die unmittelbare Herausforderung in der Unsicherheit durch das Fehlen von Wissen und Erfahrung, was Afrika und seine Menschen betraf. Die Wellen der Existenzverlegenheit hoben und senkten sich, sie schoben sich an den Seiten des Tages entlang. In den N?chten streckten sich die Schattenarme zu L?ngen der Ungeheuerlichkeit. Riesenh?nde packten den Fragenden und zogen ihn unter st?ndig sich ver?ndernden Betrachtungswinkeln auf und ab. Reflexionen ?ber das Ungewohnte in seinen unvorstellbaren Dimensionen folgten auch beim Seitenwechsel auf dem Fu?e. Wenn Worte die Wirklichkeit der Gegenwart verlieren, dann liegen sie nutzlos neben den…
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Im Hochmut bricht der Stein Helmut Lauschke
Das musst du glauben, dass der Brunnen der Sch?pfung nicht versiegt, solange es die Zeit in der Zeitlosigkeit gibt, denn vor und nach dir ist und wirkt des Sch?pfers Weisheit, und diese Weisheit gilt auch dir, dich aus der Enge des Tages und der Nacht zu befreien und dir die Kraft zum Leben zu geben, die notwendig ist, den anrollenden H?rten entgegenzusehen und ihnen zu widerstehen. Es ist die Weisheit, die dir dort, wo du stehst und um dein Leben ringst, das Herz erquickt und dich aus dem Zustand des Elends und der Verzweiflung heraushebt. Was ich dir sagen muss und sagen will: Entscheide dich f?r den rechten Weg und betrete den Pfad der…
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Ins Blut geschrieben Helmut Lauschke
Eine Mutter brachte ihr sechsj?hriges T?chterchen mit einem angeborenen Missbildungsmonster der rechten Hand, die zu keiner Funktion f?hig war. Das M?dchen trug das Monster, das gr??er war als der Fu?, in der linken Hand. Eine Handmissbildung von dieser Gr??e sah Dr. Ferdinand das erste Mal. Das M?dchen hatte gro?e, unschuldige Augen, als er der Mutter versprach, das Monster zu entfernen und dem Handstumpf die Funktion des Griffelgreifens zu beschaffen. ?nett sagt, dass Wartekinder, was die Waisenkinder sind, missverstanden werden, wenn sie als Ausgeburt, Teufelsbrut, Kanalratten und Abschaum anderer Art tituliert werden. Das ist sehr…
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Unvergessene Jahre Helmut Lauschke
Wenn die eigenen Leute das System zerschie?en, dann ger?t die Republik ganz aus den Fugen. Dann ist das Ende nicht mehr weit." Kurt: «So pessimistisch sollst du das wiederum nicht sehen. Ich denke, dass die Sicherungsvorkehrung dem Schutz der Republik dienen soll.» Vater: «Das siehst nur du so. Ich sehe es anders. Die Polit-Aristokratie hat das Volk ausgemolken bis zum letzten Strich und Faden. Das System mit einer guten Ideologie ist ausgeh?hlt und am Ende. Der sozialistische Staat ist unter seiner schmarotzenden Obrigkeit verrottet. Die Menschen sind unzufrieden und f?hlen sich betrogen. Sie haben vom Juni-Aufstand gelernt, bei dem…
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Zwischen Relativit?t und Wirklichkeit Helmut Lauschke
Man muss tiefer hineinsehen in die Angelegenheiten der Theorie und ihrer praktischen Durchf?hrung bez?glich der Relativit?t. Grundlegende Dinge sind zu kl?ren, was bis zur axiomatischen Einsicht vordringt zur?ckreicht, wenn die Aymptoten zielgerichtet an den Kegelschnitt der gedachten M?glichkeit angelegt werden. Bei der analytischen Detailbetrachtung steigt man in die Mathematik besonders der Wahrscheinlichkeiten ein und versucht, die Gebilde r?umlich wie zeitlich vorstellbar und in ihrer Gesamtschau von innen nach au?en wie von au?en nach innen gedanklich fassbar und plastisch verstehbar und damit verst?ndlich zu machen. Die Gedankenachse…
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Gr?nde und Abgr?nde des Lebens Helmut Lauschke
Der Existentialismus der Tage ist ein schmerzhaft einschn?rendes Ding, wenn die Dialektik die Schleifen enger um die d?nnen H?lse schlingt und den arglosen Betrachter ins verrenkt-verengte Denken zwingt. Wieviel gr??er ist die alte Freiheit, in der Platon das H?hlengleichnis bringt, aus dem der feste Verbund aus Ethik und ?sthetik jener Zeiten noch her?berklingt. Aus den Zeiten und ihren B?den sprossen die Talente zwischen all dem Schlingenkraut und Ungeziefer. Bricht die junge Blume dann im Sturm, liegen die Fragmente gebrochen wie im tiefen Frost der Ast der alten Kiefer. Wenn weggebrochene ?ste Wald und Weg verwildern, wo dazwischen…
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In the Pendulum // Im Pendelschlag Helmut Lauschke
Schau in das Gesicht und nimm den Weg entlang der Grenze um die H?hlen mit den versunkenen Augen. Das Leben ist ausgetrocknet, obwohl es noch jung war. Es war der Mangel an Nahrung und Liebe, und die Mutter war gestorben, nachdem sie die Geburt gegeben hatte. Der Vater war unbekannt, der den Teenager geschw?ngert hatte, was im Hostel der Schule geschah. Es ist ein Gesicht, wie viele Gesichter sind mit dem Profil eines Kindes. Die Haut war faltig auch um den Hals, das Gesicht war schwarz und hatte braune Augen. Zwei H?nde geh?rten zu dem Gesicht, sie waren klein und zart. Ein Finger klopft ans Fenster, Eisblumen ziehen ?ber die Scheibe,…
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Namibia - Einsichten und Vers?hnung Helmut Lauschke
Nichts bewegt sich ohne das Gegen?berliegende, das Andere auf der Gegenseite anzusto?en. Alle Bewegung beruht auf der Gegenseitigkeit und gibt so den Grund und Sinn zur Kommunikation. Der Blick ist ein ?u?erst komplexes Gebilde, das einem aus vielen Facetten zusammengesetzten Spiegel vergleichbar ist. Der Raum wird immer gr??er, je l?nger das Schweigen dauert. Keiner macht den Mund auf, wenn jedem Mund die Gelegenheit zum Reden gegeben ist.
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Als der Nagel eingeschlagen wurde Helmut Lauschke
Schlie?lich stellte er die afrikanische Frage. Da erz?hlte ich die Geschichte von den menschlichen N?ten und Erb?rmlichkeiten. Die Arbeit zog sich in die L?nge, begrenzt von den feuerroten Sonnenauf- und -unterg?ngen. Die Gef?hle trieben das Innerste hin und her. Die afrikanische Gewichtung der Dinge war mit der ersten Betrachtung des Bodens und der Menschen nicht mehr von den Augen wegzuwischen. Diese Betrachtung ersch?tterte durch die Kargheit und die d?nnen Arme und Beine, die aufgetriebenen Kinderb?uche und die gro?en Augen in den eingefallenen Gesichtern. Die Sicht mit der unverwischbaren Einsicht in die Armut dr?ckte den Stempel des…